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Cainan Pengrayven

Der Suchende

Cainan erwacht in den verkohlten Überresten eines niedergebrannten Waldes – allein, nackt und ohne jegliche Erinnerung an seine Vergangenheit. Obwohl er noch ein Kind ist, trägt er eine bemerkenswerte Ernsthaftigkeit in sich. Unschuld und unergründliche Melancholie durchdringen sein Wesen. Seine spitzen Ohren markieren ihn als Fremden, eingebrannte Runen auf seinem Kopf und rätselhafte Zeichen auf seiner Haut machen ihn zu einem wandelnden Mysterium.

Eine verworrene Vergangenheit und eine ungewisse Zukunft

Cainan erkennt schmerzlich, dass die Welt um ihn herum etwas ist, das er nicht versteht. Verfolgt von fragmentierten Erinnerungen und unbegreiflichen Visionen, muss er nicht nur gegen seinen Gedächtnisverlust kämpfen, sondern auch der Verachtung und dem Hass der Menschen trotzen, die ihn für einen Elf halten. Für sie ist er ein Außenseiter, jemand, der nicht dazugehört. Seine Identität bleibt ungelöst, diese Ungewissheit begleitet jeden seiner Schritte.

Ein Held, der nie einer sein wollte

Cainan ist weit entfernt von einem klassischen Helden. Er ist alles andere als perfekt. Er ist ein Getriebener, der seinem Schicksal entfliehen will, nur um immer wieder im Zentrum von Konflikten zu landen, als würden sie ihn magisch anziehen. Sei es der rettende Sprung für ein Mädchen in Not oder der entschlossene Kampf gegen Ungerechtigkeiten – etwas in ihm treibt ihn an, er ist viel zu impulsiv und überschreitet zu leicht seine Grenzen. Sein Herz ist rein, doch es fehlt ihm an Erfahrung und Reife. Er ist weder Kämpfer noch Magier, und so wird ihm sein Platz in dieser Welt schnell aufgezeigt.

»Wer bin ich?«

Diese Frage beeinflusst jede seiner Entscheidungen. Sie führt ihn zu gefährlichen Begegnungen und folgenschweren Entschlüssen. Während einige ihm mit Misstrauen und Hass begegnen, erweckt er in anderen Gier und Begierde. Er ist mehr als ein bloßer Reisender. Zu Größerem bestimmt, findet er sich unversehens in einem grausamen und tödlichen Spiel wieder – ein tückischer Tanz aus Liebe und Schmerz, der ihn an den Rand des Abgrunds führt.

Lina

Das Mädchen

Lina ist ein Mädchen von zwölf Sommern mit rotgelocktem Haar und Sommersprossen, die wie ein Sternenhimmel über ihre Stupsnase verstreut sind. Mit energischer Lebenskraft und einem wachen Geist begegnet sie der Welt mit kindlicher Neugier. Ihr unerschöpflicher Rededrang und ihre lebhafte Fantasie verwandeln gewöhnliche Orte in wunderbare Schauplätze voller Abenteuer.

Verborgenes Leid und der Wunsch nach Heimat

Hinter ihrem fröhlichen Äußeren verbirgt sich eine tiefe Traurigkeit und eine tragische Geschichte. Aufgewachsen als Waise im Kloster zur Morgensonne und zur Flucht getrieben, hat sie mehr als einmal ihre Heimat verloren. Dennoch hat sie ihren Lebensmut und frechen Humor stets bewahrt. Unter ihrer kindlichen Fassade verbirgt sich ein unerschütterlicher Wille und ein großes Herz.

»Wir sind jetzt eine Familie, oder?«

Die Begegnung mit Cainan, dem verlorenen Jungen, markiert einen Wendepunkt in ihrem Leben. Cainan erkennt, dass Lina eine wichtige Schlüsselfigur ist – eine Gejagte in diesem Spiel, das er selbst nicht versteht. Um sie zu schützen, verschweigt er ihr diese Wahrheit. Dass ausgerechnet sie ihn zuerst fand, konnte kein Zufall sein. Schnell erkennen beide, dass ihre Schicksale untrennbar miteinander verflochten sind.

Flip Flinkhand

Der Dieb

Dieb, Schelm und Rebell – Flip Flinkhand ist ein Waldelf, dessen Name unter den einfachen Bürgern wohlbekannt ist. Geboren vor 131 Sommern in Auroria, wurde er als Kind aus einer Welt gerissen, die er nie kennenlernen durfte. Seitdem meistert er das Leben auf Valagur, in den Straßen von Faladur, mit unvergleichlicher Geschicklichkeit und List.

Überlebenskünstler und Beschützer

Er ist nicht nur ein flinker Dieb und begnadeter Kämpfer, sondern auch ein Überlebenskünstler mit einem ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit. Ursprünglich stahl er nur, um selbst zu überleben. Doch eine schicksalhafte Begegnung mit einem hilflosen Kind veränderte alles. Von da an wurde er zum Beschützer der Armen und Unterdrückten, der die Reichen bestiehlt und den Bedürftigen hilft.

Immer ein breites Lächeln

Mit seiner kleinen, wendigen Gestalt und einer Beweglichkeit, die selbst unter Elfen herausragt, sticht Flip hervor. Seine Augen funkeln stets vor schelmischem Schalk, und ein verschmitztes Grinsen ist selten von seinen Lippen fern. Trotz seiner beachtlichen Fähigkeiten und langen Lebenszeit besitzt er eine kindliche Leichtigkeit und den unbändigen Drang zum Frohsinn. Flip ist weit mehr als nur ein Dieb.

Emilia A. Keschenja

Die Prinzessin

Emilia Adeline Keschenja verkörpert den Stolz und die erhabene Würde des Adels von Valagur. Als Thronerbin des Silberthrons und Tochter von König Virislav Keschenja tritt sie als junge Frau mit klarem Selbstbewusstsein und eisiger Entschlossenheit auf. Ihre ersten Begegnungen mit Cainan und seinen Gefährten sind geprägt von Ablehnung und Verachtung gegenüber Elfen und jenen, die sie als ›niedriger‹ betrachtet.

Gefangen zwischen Pflicht und Realität

Emilia ist mehr als ihre königliche Fassade. Gefangen zwischen den Erwartungen ihrer Herkunft und der harten Realität beginnt sie, die wahre Härte der Welt zu spüren. Ihre scharfen Worte und kühle Arroganz entpuppen sich als Schutzmechanismen, um ihre eigene Unsicherheit zu verbergen. Sie kämpft mit Verlustängsten und dem Zerfall all dessen, was sie als ihr Reich betrachtet hat.

Ein Wandel im Herzen

Emilias Reise ist geprägt von inneren Zweifeln und einem langsamen Wandel, der ihre eisernen Ketten bröckeln lässt. Die Begegnung mit Cainan lässt sie ihre bisherigen Vorurteile hinterfragen und ihre Rolle in einer veränderten Welt neu definieren.

Marx Maccuson

Der Ritter

Marx Maccuson ist ein Mann von imposanter Erscheinung. Als gefallener Baron und ehemaliger Ritter verkörpert er die Haltung eines Kämpfers, doch seine Vergangenheit hat ihm Narben hinterlassen – nicht nur physische. Verrat und Machtspiele haben ihn seine Ehre, seinen Titel und sein Zuhause gekostet. Nun ist er ›nur noch Marx‹ – ein Mann, dem alles genommen wurde.

Ehre und Schuld

Marx ist groß und kräftig, fast einschüchternd, doch trotz seiner äußeren Stärke ist er nicht unerschütterlich. Schuld und Bedauern nagen an ihm, doch er überspielt sie stets mit einem schallenden Lachen und blickt nicht zurück. Er besitzt eine starke innere Moral, die ihn vor Resignation bewahrt, und ein Herz, das immer noch an die Ideale seiner Ritterschaft gebunden ist.

Eine Reise der Selbstfindung

In Momenten der Heiterkeit bricht Marx in ein lautes, herzliches Lachen aus, erfüllt von Aufrichtigkeit und Freude. In der Stille jedoch lastet der Verlust auf ihm schwerer als jede Rüstung. Marx ist auf der Suche nach neuer Bedeutung. Seine Stärke und Vergangenheit machen ihn zu einem Mentor und Beschützer, doch auch er hat viel zu lernen – vor allem darüber, was wahre Ehre und Kameradschaft bedeuten. Er muss erkennen, dass es mehr gibt, was einen Menschen ausmacht, als Titel und Traditionen.

Marius Ferucchi

Der Schiffsjunge

Marius ist ein junger Seemann mit einem offenen Lächeln und einer geselligen Art, die jeden um ihn herum ansteckt. An Bord der Sechs Finger, einem Schiff, das die raue See durchpflügt, wirkt er wie der Inbegriff eines freundlichen Matrosen. Stets mit einem lockeren Spruch auf den Lippen und bereit für jedes Abenteuer scheint er das Leben auf dem Meer in vollen Zügen zu genießen.

Loyalität und Gewissen

Hinter dem fröhlichen Gesicht verbirgt sich ein innerer Konflikt. Marius gehört zu einer Crew mit dunklen Geheimnissen. Seine Freundschaft zu Cainan stellt ihn vor eine schwierige Wahl: Soll er seiner Loyalität zum Kapitän folgen oder seinem moralischen Kompass? Zweifel werden in ihm wach, und er beginnt, die Grausamkeiten um sich herum zu hinterfragen.

Der Matrose mit dem ehrlichen Lachen

Marius muss sich entscheiden, ob er weiterhin die Augen vor der Realität verschließt oder den Mut aufbringt, sich gegen die Ungerechtigkeiten zu stellen. Die Begegnung mit Cainan öffnet ihm die Augen für die wahren Konsequenzen seines Handelns. Vielleicht könnte Marius derjenige sein, der den Unterschied macht – wenn er bereit ist, den Preis dafür zu zahlen.